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    9 months ago

    Und Strom ist wohl halt immer billiger wenn mehr EE einfließen

    Jepp, das korreliert derzeit absolut direkt.

    also keine zusätzlichen Emissionen

    Eher ist der Effekt wenn man in den Zeiten Strom abnimmt: Weniger Abschaltungen von EE, damit weniger Entschädigungszahlungen an deren Betreiber.

    Wie lange hält das so warm?

    Immer die freie Taktzeit und die hängt von der Außentemperatur und der Windstärke ab. Wenn die Wärmepumpe also etwa 30% der Zeit laufen würde, also vielleicht bei 8°C, dann kann ich mit einer Stunde durchgehendem Aufheizen zwei Stunden danach ohne Heizen wohnen. Bei -5°C sind wir bei 50% Taktung, also wird aus jeder Stunde Dauerheizen nochmal eine Stunde ohne Heizen.

    Das geht nicht beliebig lange, weil, siehe oben, irgendwann wird es sehr warm in der Bude und damit unkomfortabel - aber einmalig 5K anheben, also 5h reinheizen fällt im Raumklima nicht auf. Damit kommt man also bei -5°C mit einem Billigfenster von 5h über die nächsten teuren 5h. Bei 8°C dann eben über 10h.

    ob das letztlich ökonomisch/ökologisch ist.

    Ja, sicher. Einen billigeren Speicher als Estrich findest du nicht. Eine Wärmepumpe die lange am Stück läuft ist eine glückliche Wärmepumpe. Bei Kompressoren fällt der meiste Verschleiß in der Startphase an wenn Metall auf Metall gleitet und das Öl erstmal warm werden muss. Und bis jetzt liege ich mir dieser Strategie deutlich unter den Preisen die mich ein Wärmepumpentarif mit zweitem Zähler und hastenichgesehen kosten würde. Ich hab das bisher nur stichpunktartig ausgewertet, muss ich mal automatisieren, aber was ich bisher sehe bestätigt das.

    Warum hat das nicht jeder?

    Naja, zum einen hilft es, wenn man neu baut und in der Planunggsphase auf die Idee kommt, dass das so gehen könnte. Das ist alles keine Raketenchirurgie, aber erstaunlich viele Leute scheitern an so einfachen Sachen wie mal eben Wärmekapazität von nem gegebenen Klotz Material ausrechnen. Dann muss man eine Wärmepumpe finden an die man mit einer eigenen Steuerung andocken kann und man muss in der Lage sein, sich so ne Steuerung irgendwie zu bauen. Ich hab dafür ne Novelan, deren API, bissel selbstgeschriebenes Python und HomeAssistant.

    Insgesamt ist das ganze gewachsen auf einem Haufen Priviliegien ab der frühen Kindheit, da müssen wir realistisch bleiben. Eltern die einen in Richtung Naturwissenschaften schubsen, Umgebung die das fördert, Uni, richtige Studienwahl, Job mit genug Geld für ein Haus und genug freie Zeit um so nen Scheiß jetzt zu bauen statt zwei Jobs zu arbeiten oder so. Wo’s Tauben hat fliegen Tauben hin.

    Ich sehe leider nirgendwo am Markt, dass mal jemand ein System entwickelt, was sowas in einem Haus einfach “einbaubar” machen würde. Das allermeiste ist Software und public data. Du brauchst ein thermisches Modell des Hauses, ne Wettervorhersage, EPEX Spot Daten und jut. Eine Schnittstelle auf die die Heizungshersteller sich einigen und die offen und dokumentiert ist und dann ginge das schon. Aber wie gesagt, seh ich nirgendwo, damit wird das auch weiterhin ein Privileg bleiben :/