Im Falle der privaten Bahnbetreiber ja, bei der “großen” Bahn als Unternehmen in Staatshand ist der Markt ausgehebelt.
Im Falle der privaten Bahnbetreiber ja, bei der “großen” Bahn als Unternehmen in Staatshand ist der Markt ausgehebelt.
Wie deren Branchenverband vor zwei Wochen schon mitteilte, halten die privaten Mitbewerber nix von der Forderung, hatten aber keine Wahl, als der Forderung vorbehaltlich zuzustimmen, da ihnen ohne das staatliche Finanzpolster der Bahn angesichts der Marktmacht der GDL keine Luft bleibt, einen längeren Streik wirtschaftlich zu überleben. Die haben also nur zugestimmt, damit die Bahn als ihr starker Vertreter das später kassiert.
Das sind in meinen Augen Vorübungen zur Machtergreifung.
Öhm…
Das wird die Union interessieren, wenn es nicht die Hans-Böckler-Stiftung sondern die Hanns-Seidel-Stiftung sagt.
Aber so ist die Geschichte cooler!
Im Ernst: wollen wir diesen ganzen VT-Unsinn nicht lieber den wahren Profis vom rechten Rand überlassen?
Die Ideen und dahinterstehenden Fakten sind bei Grünen und ihren Wählern Allgemeinwissen.
Ja, dieses “Allgemeinwissen” wird aber von Kritikern direkt als rein ideologisch begründet kritisiert und im Endeffekt haben die meisten ja tatsächlich keine primär volkswirtschaftlichen Motivationen für ihre Position. Hier kommt jetzt einer, der nicht im Verdacht steht, diese Positionen ideologisch und auf Kosten, sondern tatsächlich zum Wohle der Wirtschaft zu vertreten. Dessen Aussage man also nicht wie sonst wegdiffamieren kann.
Und auch die Kritik an der Politik endet ja nicht an der Ampel, wenn er auch davon spricht, bezüglich der Zuwanderung eine jahreszehntealte Lebenslüge zu begraben. Wer liest, wird sehen, dass sich seine Kritik insbesondere an den Parteien entzündet, die er nach dir vermeintlich verteidigt.
Ich finde es schon irgendwie absurd, dass die Reaktionen hier darauf, dass mal einer aus einem “anderen Lager” Positionen aufgreift, die der eigenen entsprechen, primär Angriffe auf diese Person sind. Was ist wichtiger, Anliegen oder Personenkreis?
Die Ideen haben ist das eine, sie mit entsprechend hergeleiteten Berechnungen und Belegen fundiert zu untermauern das andere.
Ob das hier passiert ist, kann ich dir nicht sagen. Aber diese pauschale Kritik an geäußerten vermeintlichen Offensichtlichkeiten durch Fachleute erinnert mich an Stammtisch und finde ich unnötig.
Ich mein, immerhin funktioniert es!
Naja, es gibt ja schon noch etwas zwischen “Hier ein Artikel, dessen Meinung wir alle teilen” und “Schaut mal, was ich in der publizistischen Güllegrube gefunden habe”… :) Ich weiß nicht, was genau @GregorGizeh@lemmy.zip zu seinem Kommentar bewogen hat, aus meiner Sicht kann es manchmal aber schon etwas mehr Diskurs statt Schmoren im eigenen Saft sein.
…vielleicht, dass so Artikel in ihrer Wirkung hier verpuffen? Hier muss keiner mehr überzeugt werden von den Positionen, sondern es sind Thesen, die hier widerstandslos durchflutschen.
Das Video endet tatsächlich mit Habecks Satz. Aber im Zweifel hat Söder eh nix mehr gesagt, sondern lieber 30 Minuten später im Bierzelt vorm grölenden Wahlvolk irgendwas von grünen Spinnern schwadroniert.
Ich frage mich bei sowas tatsächlich, was dem da im Kopf vorgeht. Denkt der ernsthaft, er könnte einfach so und ungestraft seinen populistischen Wendehals auspacken, ohne dass es entsprechendes Contra gibt? Seine Visage zeigt ja, dass er damit irgendwie nicht so wirklich gerechnet hat. Wie doof ist der denn??
Ja gut, den Punkt verstehe ich! Jemand, der der Überzeugung ist, dass der Staat eh schon nicht funktioniert, könnte so eine Äußerung von Klingbeil als “Beweis” auffassen. So gesehen ist die Formulierung unglücklich. Würde dir Klingbeils Aussage leichter fallen, wenn er gesagt hätte “Zu unserem Asylsystem gehört auch, diejenigen, die nicht bei uns bleiben können, konsequent zurückzuführen.”?
Aber doch nicht in einer einer Form die diese irrationale Angst bestätigt.
Nein, aber in einer Form, die diese Angst adressiert. Wenn du als Politiker sagst: diese Angst ist Unfug, überzeugst du denjenigen nicht, sondern entfremdest ihn höchstens. Wenn du als Politiker sagst: ich verstehe, dass so etwas Angst machen kann, unser Ansatz hier ist xyz, dann kann der Betroffene damit arbeiten.
Das Problem ist aber, dass er, genau wie die AfD und andere Populisten, eine Veränderung verspricht die nicht eintreten kann. Damit treibt man doch gerade mehr Leute in die Politikverdrossenheit.
Ob ich das so kategorisch unterschreiben würde, weiß ich nicht. Es ist ja Luft nach oben. Das ist natürlich nicht mit markigen Sprüchen getan und am Ende geht es auch nicht um die Hunderttausenden, die manchen vielleicht vorschweben, aber warum nicht ganz nüchtern und transparent den ganzen Vorgang mal analysieren, um offenzulegen, was wie abläuft, wo was hakt, was es bspw. mit Hinderungsgründen für Abschiebungen auf sich hat, usw. Also das Gegenteil vom Mantra der AfD. Haube auf und zeigen, dass der Staat funktioniert. Wenn du frei und offen über dieses System, diese Mechanismen redest, sowohl über Stärken als auch Schwächen des Systems, dann nimmst du mMn so Typen wie der AfD den Raum, gefühlte Wahrheiten in eher diffuse Räume reinzuraunen.
Sorry, aber bei welcher Partei ist der nochmal?
Scholz, morgens vor dem Spiegel, Blick in das verwirrte Antlitz, genau diese Frage im Kopf.
Ok, ich glaube, ich verstehe besser, was du meinst. Für dich schwingt in dieser Aussage von Klingbeil also tatsächlich definitiv die implizite Mitteilung mit, dass der Staat dysfunktional ist, so wie es auch die AfD gerne behauptet. Gut, so gesehen verstehe ich dein Problem damit, wenn normale Politiker ebenfalls diese Klaviatur bedienen, weil es das Narrativ der AfD “legitimiert”. Mein Problem dabei war einfach, dass ich diese dogwhistle überhaupt nicht so gehört habe, sondern eher als ein “in diesem Bereich müssen wir vielleicht besser werden” ohne diesen großen Subtext der “kompletten Dysfunktion”. So kommt eine Nachricht bei zwei Leuten vollkommen unterschiedlich an.
Ich nehme an, dass du mich absichtlich falsch verstehst, ich werde es trotzdem nochmal sagen: Klingbeil benennt kein Problem im Asylsystem, er folgt dem AfD Narrativ eines dysfunktionalen Staates.
Nee, tue ich nicht. Ich habe nur nicht gedacht, dass du in Klingbeils Aussagen den Subtext eines “dysfunktionalen Staates” auf AfD-Niveau siehst. Meinst du nicht, dass das bei aller Kritik etwas weit hergeholt ist?
Die Auseinandersetzung muss sich um Fakten drehen um die Emotionen beruhigen.
Auch, ja. Aber trotz aller Fakten und der jeden Tag live erlebten Realität, dass Deutschland dennoch immer noch nicht untergegangen ist, hat 2015 bei erstaunlich vielen Leuten einen offenbar nachhaltigen Schaden verursacht. Du sprichst von Angstmache und ich denke, da steckt tatsächlich eine ganze Menge Angst drin und die ist in den seltensten Fällen rational. Trotzdem sollte auch eine normale Partei diese Angst so adressieren, dass sich ein “Angsthase” gehört fühlt. Tut sie es nicht, haben wir diese Wahlprognosen wie im Osten Deutschlands, wo uns ganze Regionen drohen zu entgleiten. Du siehst ja auch an einer Populistin wie Wagenknecht, dass das Bewusstsein für das Spannungsfeld in diesem Thema offenbar erkannt und gemolken wird. Und bevor wir immer mehr Wähler an solche Populisten verlieren, ist es mir lieber, wenn ein Typ wie Klingbeil als Alternative den Status quo verteidigt, verbunden mit dem Anspruch, dass dieser “besser” gelebt werden soll als in der Vergangenheit. Es ist das Versprechen nach einer “Veränderung”, die offenbar gewünscht ist, ohne aber den Status quo für eine der absurden Fundamentallösungen der populistischen Ränder aufzugeben.
Das stimmt, aber bei Klingbeils Aussage und vor allem dem Zeitpunkt im Jahr 2024 würde ich sagen, dass sie nicht die Empfindungen der Gesellschaft vorgibt, sondern ihr folgt. Das Narrativ eines nicht richtig funktionierenden Asylsystems ist längst da. Und darauf reagiert er.
Das stimmt. Die Autoindustrie brauchen wir technisch nicht, aber wir alle haben uns definitiv auch an das Wohlstandsniveau gewöhnt, das sie ermöglicht hat.
Vielleicht denkt jetzt der ein oder andere in einem Bundesland und/oder einem schlecht bezahlten Job fern der Autoindustrie, was er denn davon hat.
Aber in einem der reichsten und gestopftesten Ländern der Welt zu leben hat natürlich auch Vorteile für jeden seiner Bürger und viele unserer Probleme sind Klagen auf sehr hohem Niveau.
Wenn wir also schlüsselindustriell umsatteln möchten (was ich befürworte und für unvermeidbar halte), werden wir das so machen müssen, dass wir trotzdem “reich” bleiben.