Flüchtlingsorganisationen kritisieren, dass russische Kriegsdienstverweigerer nur selten Asyl bekommen. Zwei Betroffene haben in Düsseldorf von ihrem Schicksal erzählt.
Ich hab russische Verwandtschaft. Praktisch alle Verwandten und Bekannten die den Krieg abgelehnt haben waren spaetestens zu Ende Maerz aus Russland weg.
Die die spaeter gegangen sind fanden den Krieg weitgehend gut, und wollten halt nur nicht selber sterben. Immer noch ein guter Grund abzuhauen - aber wenn man jetzt schaut dass die immer noch einfach in oder ueber verschiedene ehemalige Sovietstaaten gehen koennen, wo sie dann auch keine bis wenige Sprachprobleme und bessere Jobchancen haben, und man bedenkt dass Leute mit derartiger Gesinnung ein Sicherheitsproblem sein koennen sehe ich nicht wieso wir jetzt die Aufnahme erleichtern muessten.
Dazu kommt dann noch dass man auch innerhalb Russlands mit relativ wenig Aufwand sich vor dem Militaerdienst druecken kann - ich kenn einige die den Krieg ablehnen, aber nicht gehen wollten, und dann ein kleines bisschen Schmiergeld spaeter ploetzlich einen kriegswichtigen Job hatten.
Es gab auch genug Leute, die erstmal von der Situation gelähmt waren, oder schlichtweg nicht die Ressourcen hatten um schnell abzuhauen. Da finde ich es schwierig das auf “fanden weitestgehend den Krieg gut” zu münzen.
Erstmal: sorry dass du und deine Verwandtschaft da durch müssen.
Ein bisschen schmieren um dem Kriegsdienst zu umgehen ist für mich schon fast Widerstand. Alles was verhindert dass noch mehr Menschen in die Kriegsmaschine zum schreddern geworfen werden, die Mittel können sich die Leute oft nicht aussuchen. Das würde ich mir nicht anmaßen irgendwem vorzuschreiben, was weiß ich schon.
Ein bisschen schmieren um dem Kriegsdienst zu umgehen ist für mich schon fast Widerstand.
Das ist einfach nur Russland.
Wehrdienst macht praktisch nur wer entweder zu dumm oder zu arm ist. Alle anderen kaufen sich frei (und sind dann aber als “Wehrdienst abgeleistet” vermerkt). Ist eines der Probleme die die jetzt mit den Mobilisierten haben - ein guter Teil der die sich mobilisieren lassen haben unterstuetzen den Krieg (zumindest zum Zeit der Einberufung), haben aber oft halt null militaerische Ausbildung.
Sollen sich also andere drum kümmern? Vielleicht hast Du ja einfach keinen Bock dass die Verwandtschaft aus Russland vor der Tür steht? Aber Du weiss ja sicherlich auch, dass die anderen Ex-Sovjetstaaten auch immer weniger begeistert von den Neuzugängen sind. Nicht zu vergessen, dass sich deutsche Regierungs-Politiker am Anfang dahingehend sehr großzügig gegeben haben.
Alles was dazu führt dass man keine Waffe in die Hand nimmt und ins andere Land marschiert ist für mich Widerstand. Die geringste Form aber mehr Risiko kann man echt nicht erwarten.
Das ist doch gerade die Frage um die es geht/gehen sollte. Nicht jeder wird einbezogen.
Der erste Kommentar stellte es dar als ob jeder auf jeden Fall eingezogen würde. Der im Interview wurde abgelehnt mit der Begründung die Gefahr sei gering.
Es gibt zwei moralisch vertretbare Handlungsoptionen für Russen:
Ich hab russische Verwandtschaft. Praktisch alle Verwandten und Bekannten die den Krieg abgelehnt haben waren spaetestens zu Ende Maerz aus Russland weg.
Die die spaeter gegangen sind fanden den Krieg weitgehend gut, und wollten halt nur nicht selber sterben. Immer noch ein guter Grund abzuhauen - aber wenn man jetzt schaut dass die immer noch einfach in oder ueber verschiedene ehemalige Sovietstaaten gehen koennen, wo sie dann auch keine bis wenige Sprachprobleme und bessere Jobchancen haben, und man bedenkt dass Leute mit derartiger Gesinnung ein Sicherheitsproblem sein koennen sehe ich nicht wieso wir jetzt die Aufnahme erleichtern muessten.
Dazu kommt dann noch dass man auch innerhalb Russlands mit relativ wenig Aufwand sich vor dem Militaerdienst druecken kann - ich kenn einige die den Krieg ablehnen, aber nicht gehen wollten, und dann ein kleines bisschen Schmiergeld spaeter ploetzlich einen kriegswichtigen Job hatten.
Es gab auch genug Leute, die erstmal von der Situation gelähmt waren, oder schlichtweg nicht die Ressourcen hatten um schnell abzuhauen. Da finde ich es schwierig das auf “fanden weitestgehend den Krieg gut” zu münzen.
Erstmal: sorry dass du und deine Verwandtschaft da durch müssen.
Ein bisschen schmieren um dem Kriegsdienst zu umgehen ist für mich schon fast Widerstand. Alles was verhindert dass noch mehr Menschen in die Kriegsmaschine zum schreddern geworfen werden, die Mittel können sich die Leute oft nicht aussuchen. Das würde ich mir nicht anmaßen irgendwem vorzuschreiben, was weiß ich schon.
Das ist einfach nur Russland.
Wehrdienst macht praktisch nur wer entweder zu dumm oder zu arm ist. Alle anderen kaufen sich frei (und sind dann aber als “Wehrdienst abgeleistet” vermerkt). Ist eines der Probleme die die jetzt mit den Mobilisierten haben - ein guter Teil der die sich mobilisieren lassen haben unterstuetzen den Krieg (zumindest zum Zeit der Einberufung), haben aber oft halt null militaerische Ausbildung.
Sollen sich also andere drum kümmern? Vielleicht hast Du ja einfach keinen Bock dass die Verwandtschaft aus Russland vor der Tür steht? Aber Du weiss ja sicherlich auch, dass die anderen Ex-Sovjetstaaten auch immer weniger begeistert von den Neuzugängen sind. Nicht zu vergessen, dass sich deutsche Regierungs-Politiker am Anfang dahingehend sehr großzügig gegeben haben.
Keins von beiden tun ist nicht moralisch vertretbar? Oder ist das dann keine “Handlung”?
Aktiv nicht zu handeln ist auch eine Entscheidung. Das bedeutet dass man den Status Quo aktiv akzeptiert.
Nicht flüchten können aber danach streben nehme ich auch noch an.
Wenn der Widerstand nicht praktikabel ist, was macht die Flucht moralisch besser als Inaktivität?
ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Alles was dazu führt dass man keine Waffe in die Hand nimmt und ins andere Land marschiert ist für mich Widerstand. Die geringste Form aber mehr Risiko kann man echt nicht erwarten.
Wenn Inaktivität heißt sich einziehen zu lassen und dann im Krieg zu kämpfen sollte das eigentlich recht offensichtlich sein.
Das ist doch gerade die Frage um die es geht/gehen sollte. Nicht jeder wird einbezogen.
Der erste Kommentar stellte es dar als ob jeder auf jeden Fall eingezogen würde. Der im Interview wurde abgelehnt mit der Begründung die Gefahr sei gering.
Sowohl als auch.