CDU-Chef Friedrich Merz hat sich mal wieder in einer Talkshow blamiert. Nicht zum ersten Mal wiederholte er rechtsextreme Narrative, nicht zum ersten Mal stellte er dabei die politische Haltung über die Fakten. Doch es geht hier nicht nur um Lügen über die Zähne von Migrant:innen. Hinter Merzs Statement steckt ein weiterer Versuch der Diskursverschiebung nach Rechts, der die Tür für die AfD weit aufmacht. Denn eine Lösung für das scheinbare Problem bietet auch Merz nicht an. Man kann nicht einfach Leute abschieben, nur weil es Herrn Merz gerade so gefällt. Dagegen stehen moralische Gründe – aber eben auch rein pragmatische Hindernisse.
Ja, da bin ich vollkommen bei dir. Ich hatte den Kommentator nur so verstanden, dass er es schwierig findet, das über die moralische Schiene zu argumentieren, da wir dieser niemals gerecht werden können, gerade weil wir selektieren "müssen", obwohl moralisch jeder die Hilfe verdient hätte. Ist es moralisch, wenn wir zur Sicherung des eigenen Lebensstandards nur einer begrenzten Zahl Menschen in Not helfen, oder müssten wir moralisch gesehen so weit helfen, bis wir vom Lebensstandard mit den anderen ausgeglichen sind? Das soll jetzt überhaupt kein Gotcha sein, ich finde diesen Moralaspekt bei der Sache ganz interessant.
Ich verstehe die momentane Diskussion auch nicht, zumal wir meines Wissens nach weit weg von den Zahlen vom "Katastrophenjahr 2015" entfernt sind, welche wir btw auch überlebt haben, ohne dass Deutschland untergegangen ist. Bei deinen Zahlen fehlt allerdings der Fairness halber schon der Unterschied, dass ein Flüchtling in Ländern wie dem Libanon oder Jordanien natürlich bei weitem nicht so viel Unterstützung bekommt wie hier. Auch hier: ich habe damit überhaupt kein Problem und wir können das auch gut leisten, aber man sollte es eben auch klar so benennen.