• 1 Post
  • 111 Comments
Joined 1 year ago
cake
Cake day: June 24th, 2023

help-circle







  • Weiweiweia, Linux ist jetzt kinderleicht und einfach zu bedienen, haben sie gesagt 2001, 2006, 2010. Ich hatte es versucht und mir einen Desktop-PC und ein Smartphone zerschossen. Den WG-Router aufm alten PC konnte ich auch nur über On/Off administrieren - so einfach war das. Und ich halte mich für Technikaffin.

    Vielleicht ist mein Gedankenfehler, dass ich davon überzeugt bin, dass Technik sich dem Benutzer anpassen muss, nicht umgekehrt. CLI auswendig lernen, will einfach keiner.

    Daher kann ich mich einfach nicht an den ganzen Dev-Nerd-Kram anpassen, der da oft bei OpenSource und Linux angeboten wird. Die UX ist da nämlich grauselig.




  • Industrialisierung, Verstätterung und Eisenbahn sind nicht das Ergebnis von politischen Prozessen, sondern von im weitesten Sinne marktwirtschaftlichen Dynamiken, sind also nicht entschieden worden, sondern haben sich selbst durchgesetzt.

    Ich glaube da traust du „dem Markt“ mehr zu als er kann. Verstätterung war eine Folge von Politik: der Landbodenreform. Fabriken und Eisenbahnen konnten nur gebaut werden durch neue Kapitalgesetze: Aktiengesellschaften. Strom für die Fabriken und Städte gabs nur durch Politik: Strommonopole in Städten. Und so weiter. Politik gibt die Regeln vor und die Menschen passen sich mit ihrem wirtschaftlichen Handeln dem an. Das mag dann Kapitalismus, Sozialismus oder Merkantilismus sein.

    Automatisierung hat uns Menschen Wohlstand und Bildung gebracht: Buchdruck, Waschmaschine und Kühlschrank mag ich nicht mehr missen. Klar müssen sich Menschen dem Fortschritt anpassen. Oder magst du noch wie Opa und Oma dein Obst in Weckgläser einmachen? Oder die Schreibmaschine benutzen mit Tip-Ex? Ich verstehe nicht warum die Leute das so immer negativ sehen. Leute es gibt Putzroboter, Rasenmäherroboter und Ebikes. Alles das ist anstrengend. Und Menschen zum Arbeiten haben wir in DE eh zu wenig.

    Einen Weltkrieg halte ich heutzutage für unwahrscheinlicher als vor 2000. Die Menschheit wächst immer mehr zusammen und Politik wird immer globaler gedacht und gemacht dank Globalisierung und Internet. Hat ja seinen Grund warum Politik jetzt sich plötzlich „Entkoppeln“ will. Weil sie gemerkt haben, dass Länder von einander abhängig sind. Da ist ein Krieg schlecht machbar.




  • Ich bin kein Historiker und kenne mich nicht so super damit aus - was ich jedoch in Büchern und Museen so aufgeschnappt habe ist, dass auch früher große Umbrüche (Transformationen) nicht einfach und ruckelfrei vonstatten gingen. Teilweise in Kriege mündeten. Industralisierung-Verstätterung-Eisenbahn oder Strom-Großbetriebe-Mietskasernen.

    Das war damals auch ein Hin und Her der Lebens- und Politikentwürfe und entsprechend unangenehm für die Menschen. Ich glaube wir sind auch in so einem dicken Dingen drinnen. - mit der Möglichkeit die Wege der Zukunft zu gestalten.



  • Ja genau, die Infrastruktur für den Umstieg auf Erneuerbare und eben alles was damit zusammenhängt - Energiefluktuation, andere Arten damit umzugehen und zu wirtschaften.

    Welche Pfadabhängigkeiten meinst du denn? Klar, muss man daran arbeiten und es wird nicht einfach. Das ist auch gefühlt zu langsam und ein vor und zurück. Trotzdem glaube ich, dass wir in einem guten politischen System (Demokratie) leben. Schau doch mal andere eher autokratische Länder an: Da ist es vom Glück der Entscheidung weniger Mächtiger abhängig. Ohne die Ausbalancierungseffekte einer Demokratie verrennen sich Länder schnell in eine politische Sackgasse, wie Tigerstaat China derzeit. Oder Kraftprotz Russland gerade. Die nächsten 10-20 Jahre ist deren Wirtschaft und das Leben dort auf Selbsterhaltung fixiert. Perspektive Zero.

    Andere Länder in Europa haben die gleichen Probleme wie wir. Das ist vermutlich ein Zeitgeistthema wegen der vielen Veränderungen in allen Bereichen.


  • Na da muss ich aber aufs stärkste Widersprechen. Kinder wegschließen, im Haus/ Wohnung bleiben und Gastro und Event zumachen, war nicht, um die Wirtschaft zu schützen. Es wurde umgesetzt, um die Gesundheit der älteren Menschen zu schützen.

    Kompromisse: Ja, klar kann man weiterhin seine Meinung haben, für sie kämpfen und sich einen Schritt zu den anderen hin bewegen. Das machen aber Dogmatiker nicht, die sind festgefahren. Dieses Kopfding haben wir in Deutschland leider häufig. In diesem Thread wäre es das Thema: Die Boomer nehmen alles und hinterlassen alles schlecht, ich armer Millenial.



  • Man braucht heute mehr Qualifikation als das jemals zuvor der Fall war. […] Es muss noch Arbeitserfahrung, private Projekte und leidenschaftliches Hobby dazukommen.

    Ja, das ist in der Tat so. Da hatte es die Nachkriegsgeneration einfacher, weil das gesamte Niveau unten war. War es denn nicht immer so, dass man für ein gutes Leben kämpfen musste?

    Bei mir, Gen X, war es auch so. Generation Praktikum, hiess es damals. Ich habe mich durchgeboxt. Bei den Boomern war es noch mal krasser, weil viel mehr Konkurrenz auf begrenzte Plätze/ Stellen.

    Auch wenn du im Kern Recht hast: Millenials sind in Boomjahren großgeworden, aber viel von dem Boom war halt, grade in den letzten 20 Jahren, auf Kosten der Zukunft finanziert. Es kann also beides richtig sein: In Boomjahren groß geworden zu sein und keine mehr zu erleben.

    Lass dich mal nicht runterziehen von dem deutschen Pessimismus. Jammern und Neid ist bei uns in der Kultur, um auch vom Väterchen Staat gepäppelt zu werden. Unternehmen, wie Bürger sind da gleich im Subventionsgebettel. Lieber dem anderen was wegnehmen und neiden, als selber was zu schaffen. So kommt mir das vor.

    Deutschland ist ein sicheres, schlaues und wohlhabendes Land. Die Wirtschaft wird die nötige Transformation wuppen. Und Deutschland wird da auf der Gewinnerseite sein, weil beim Anfang dabei und das Knowhow können wir den nächsten Ländern verkaufen. Du musst halt schauen, dass du dabei beweglich bleibst und die Veränderung positiv nutzt - beruflich wie privat.

    Wir sind am Anfang von einem Kondratjew-Zyklus (Ende IT Infrastruktur und Anfang EEG Infrastruktur), das wird boomen in den nächsten Jahren. Musst du dich nur in die richtige Bahn setzen.



  • Ich erwarte nicht, dass Millenials noch eine große Boomzeit in Deutschland erleben werden.

    Oh mann, wie ich dieses weltfremde Gejammere hasse. Millenials sind in DEN blühenden Jahrzehnten Deutschlands aufgewachsen, haben mit die beste Schulbildung genossen, einen Wohlstand erlebt, den Jahre vorher nur Reiche kannten und wollen es eben noch besser haben.

    Es reicht ja nicht zur Disconight mit Ryanair nach Malle zu fliegen für 30€. Oder per Wisch sich den neusten Crap aus China zu bestellen. Oder morgen die BT In Ears von Amazon zu bekommen. Nein. Es MUSS noch besser werden.

    Und man ist ja nicht Teil des Systems, sondern die anderen sind es. Daher braucht man ja nicht aktiv zu werden. Oder wenn dann nur Online, weil ist ja bequemer. Und Kapitalismus ist Scheiße und macht Umwelt kaputt, aber meine geilen Sneakers, die geile Fashion und Handys, die, ja die, ähem, die wären „fair built“ zu teuer. Haben euch alles die anderen eingebrockt und ihr könnt da so schnell nicht raus und es anders machen.

    Nene, Gesellschaft neu denken und Entnazifizieren, das konnten nur die Hippies, Rocker, Ökos und Punker. Oh wait, wann war das nochmal?